Je höher die Preise für Öl und Gas, desto häufiger sind aus der Politik Forderungen nach einer Aufweichung des unter Kanzlerin Angela Merkel verabschiedeten Atomausstiegs zu vernehmen. Vergangene Woche war es Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der nach der Ministerpräsidentenkonferenz forderte, deutsche Kernkraftwerke länger am Netz zu lassen.
Jetzt wiederholte sein bayerischer Kollege eine Forderung, die er schon früher gestellt hatte: eine befristete Verlängerung der Energiegewinnung aus Kernkraft – „mindestens bis Anfang 2024“, so Ministerpräsident Markus Söder in der „Bild“.
Es sei „schlichtweg unvernünftig und zum Schaden unserer Bürger, wenn die Bundesregierung jetzt den Stecker zieht“, so der CSU-Politiker. Und wurde dabei von Wirtschaftsvertretern wie Stefan Wolf, dem Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall unterstützt. „Wir sollten darüber nachdenken, in neue Kernkraftwerke zu investieren“, sagte Wolf dem gleichen Blatt.