Es scheint, als hätte mit Kriegsbeginn im Kreml ein Wettbewerb unter den Gefolgsleuten Wladimir Putins begonnen: Wer poltert am lautesten, wer hetzt am unflätigsten, wer überbietet den Präsidenten in dessen krudem Weltbild.
Und einer, der früher eher still, auffallend höflich daherkam und für die europäischen Partner – damals bezeichnete man sich noch so – fast schon als vernunftgeleiteter Hoffnungsträger galt, hat sich an die Spitze der Schamlosen im Kreml gepöbelt: Dmitri Medwedew, der einst für Putin das Präsidentenamt übernahm, als dieser verfassungsgemäß vier Jahre pausieren musste, und ansonsten als dessen willfähriger Regierungschef weltweit bekannt wurde.